Das Waldschratpaar

                                                           

  -Neue Geschichte vom kleinen Waldhaus-

 

 

 

 

Vielleicht,liebe Leseratte, kannst du dich erinnern, wie das kleine Waldhaus ausdem Schatten des großen Baumes herausgetreten war, wie der böse Gnomkam und ihm ein Bein gestellt hatte, und wie es trotzdem unbeschadetnach diesem gefahrvollen Weg seinen Platz am Rande der sonnigen Wieseerreicht hatte?

 

 

 

 

Nun wirst du weiter sehen, was das Häuschen für Abenteuer erlebte.

 

Dasalte Häuschen feierte mit den Rehen und Hasen, Igeln und Füchsen einFest. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien heiß vom Himmel.Das fanden auch Lucie, Aischa und Elisa. Natürlich waren auch die dreiFreundinnen wieder dabei und hatten den großen Rucksack mitgebracht.

Elisagrub in ihrem Gemüsebeet. Sie säte begeistert Mohrrüben, Radieschen undKräuter. Doch - um ehrlich zu sein - die Mäuse und Schnecken waren auchbegeistert. Das meiste hatten sie angefressen oder die Wurzeln sogarganz weggeknabbert. "Na, ja", dachte Elisa, "der Rest ist dann für dieRehe." Und fleißig hackte, grub und jätete sie weiter.

Nunwar ein wunderschöner Tag mit Arbeit im Garten, Essen, Feiern undSpielen fast zu Ende. Die Mädchen waren schon nach Hause gegangen. DieTiere hatten sich in ihre Baue zurückgezogen. Es wurde immer stiller imWald.

Am Himmel zogen drohend dunkle Gewitterwolken auf, es wurde immer drückender, kein Vogel sang mehr.

Diekleine Meise, die am Schornstein wohnte, hatte sich im WaldUnterschlupf gesucht. So stand das kleine Haus ganz allein auf derWiese, es fühlte sich sehr verzagt und dem Regen ungeschütztausgeliefert.

Zuseiner Erleichterung stand ganz in der Nähe eine schlanke, junge Birke.Sie wiegte sich in dem Wind und machte einen frohgemuten Eindruck. Nochein paar Schritte weiter rauschte eine Buche vergnügt in den brausendenBöen. Die beiden flirteten miteinander schon seit einiger Zeit. Abersie hatten sich noch nie gestanden, dass sie ein einander verliebtwaren. Beide waren lustig und immer vergnügt!

Jetztzuckte ein heller Blitz auf und ein krachender Donner lies das Häuschenerzittern. "Wie gut, dass die Mädchen an einen Blitzableiter gedachthaben", tröstete sich das kleine Haus und schielte zur Birke hinüber.Diese tanzte immer noch im Wind und schien ihre Freude an diesem Sturmzu haben. Auch der gutgewachsene Buchenbaum lachte vergnügt.

"Wiesosie keine Angst vor Blitzschlag haben?Wie tapfer sie sind", sagte dasHäuschen zu sich, "freilich, sie sind noch jung und habe noch nicht soviel erlebt wie ich." Ein wenig fühlte es sich aber ermutigt.

 

 

 

 

Da,wieder zuckte ein beißender Blitz und gleich darauf folgte derkrachende Donner. Ein paar Dachziegeln fingen jämmerlich an zuklappern. Verzagt blickte das Häuschen in die schwarze Nacht und sehntesich zum ersten Mal zurück unter die schützenden Baumkrone ihres altenGefährten. Dort war es immer sicher gewesen und die Regentropfen hattees nur sanft gestreift. Auch fiel ihm ein, wie lieblich der Baum mitden Blättern gesäuselt hatte in sanften, schönen Sommernächten.

 

 

 

 

Aberdann schämte es sich. "Soviel Schönes habe ich schon erlebt und nunerschrecke ich vor diesem Gewitter. Nein, nein, ich werde tapfer seinund keine Angst mehr haben!"

 

Aberdies war leicht gesagt. Inzwischen tropfte es an mehreren Stellendurchs Dach. "Das ist gar nicht so schlimm. Morgen trocknet die Sonnealles wieder“, versuchte das Häuschen, tapfer zu sein. Doch so schnellzog das Gewitter nicht davon. Jetzt krachte es wieder und gleich daraufflog ein dicker Ast gegen eine Scheibe und schlug sie ein. Sofortströmte der Regen hinein und durchnässte die Wände.

Dabekam das Häuschen große Angst! "Ich fürchte mich so", rief es zurBirke hinüber. Aber der Wind tobte zu stark, so dass sie es nichthörte. Es brauste und sauste durch alle Ecken und Winkel. Am Endebereute das kleine Haus zutiefst, dass es hier frei auf der Wiesestand. "Ach, wäre ich doch niemals weggegangen“, seufzte es. "Alles istbesser, als in diesem Sturm umzukommen und zerstört zu werden. Wiekonnte ich nur glauben, dass ich es allein schaffen würde. Ich bin dochviel zu alt!"

Ja, der Sturm setzte dem kleinen Waldhaus arg zu, und es wurde ganz mutlos.

Endlichzog dieses Gewitter vorbei. Der Sturm hatte noch einen Fensterladenlosgerissen. Der schlug krachend hin und her. Doch allmählich wurde derRegen sanfter, der Donner leiser und die Blitze seltener. Erleichtertweinte das Häuschen vor sich hin. "Morgen werden die Kinder nach mirsehen und alles in Ordnung bringen", dachte es und schlief erschöpftein.

 

 

 Aberdie Mädchen kamen nicht. Nicht am nächsten Tag und auch nicht amfolgenden. Auch die Tiere hatten viel damit zu tun, die Schäden anihren Bauen auszubessern, so dass gar kein Besuch kam.

 

 

 

 

Auchdie Sonne zeigte sich nicht. graue Wolken hingen am Himmel, es rieseltestetig. Da fiel das Waldhaus in tiefe Schwermut und Reue.

 

"Wennnun wieder ein Sturm kommt, wenn gefährliche Tiere kommen? Was dann?Ich habe mir einfach nicht genügend überlegt, was alles geschehen kann,als ich wegging. Ach, wäre ich doch klüger gewesen! Ich habe michüberreden lassen. Der Baum hat recht gehabt. Was wird er von mirdenken? Er wird schadenfroh sein", dachte es niedergeschlagen.

Aberder Baum war gar nicht schadenfroh. Das Häuschen irrte sich. Lange Zeithatte der Baum nun allein dagestanden, und er war traurig. Anfangshatte es ihm Spaß gemacht, sich mit dem miesepetrigen Kauz zusammenalles mögliche Unglück für das Häuschen auszumalen. Doch dann beobachteer täglich, wie viel Freude es erlebte. Er dagegen fühlte sich einsam.Es wuchs kaum noch ein Blatt an ihm und er siechte dahin.

Abund zu besuchte ihn ein alter, fast zahnloser Hund. Der stammte voneinem heruntergekommenen Gehöft und sah aus, als hätte er schon bessereTage erlebt. Er war gefräßig und gehässig und redete nicht schön."Eines Tages wird das Haus schon merken, dass es für sein Tun bezahlenmuss. Wart nur ab, die Reue kommt sicher!"

 

 

 Das sagte der Hund zum Baum, doch getröstet fühlte der sich nicht. Er seufzte schwer.

Einmalhatte er noch an den Gnom gedacht. An diesem Tag war er sehr wütendgewesen, weil es dem Häuschen ohne ihn so gut ging, und er nur einengriesgrämigen Hund und den alten Kauz als Gesellschaft hatte. "Ob ichden Gnom noch einmal ausschicke, um dem Häuschen zu schaden?" Doch erließ es sein, denn es drückte ihn sein Gewissen.

 

 

 

 

Dahechelte eines Tages der alte Hund: "Es geht das Gerücht um, dass dasHäuschen viel Angst vor Sturm und Gewitter hat. Außerdem kommen dieKinder nicht mehr. Werden wohl was Besseres vorhaben, hä, hä! Es sollihm gar nicht gutgehen, dem alten Haus! Es ist wieder ganz feucht undes regnet durchs Dach. Wie wär´s, wenn du den Gnom mal wieder ein wenigSchabernack treiben ließest? Die Gelegenheit ist günstig!"

 

Die Augen des Baumes begannen zu funkeln. Das war eine Idee! - Vielleicht würde dann das Häuschen zurück kommen?

Langeflüsterte er mit dem Hund, und es rauschte unheilvoll in seiner Krone.Dann straffte er sich und sammelte seine Zauberkräfte. Schon war derGnom zur Stelle und grinste frech. Er hörte zu, kicherte verstohlen insich hinein und verschwand in dem finsteren Gebüsch, in dem dunklenunheimlichen Wald, den keiner gern betreten hätte.

 

 

 

 

DaHäuschen machte sich immer größere Sorgen, es vermisste die Kinder sosehr, und es fand immer mehr Vorwürfe. Es seufzte und haderte mit sichselbst. Es schlief schlecht. Irgendwie fühlte es sich verlassen undbedroht.

 

 

 

 

Langsamund schleichend nur ging diese Nacht dahin. Als es dämmerte, hörte daskleine Haus ein Knacken und Rascheln im Wald. Und da - standen da nichtzwei dunkle Gestalten am Waldrand? Sie waren noch zu weit entfernt,noch sah es nur schattenhafte Umrisse, die langsam näher kamen. DasHäuschen hielt den Atem an!

 

Eswaren wahrhaftig keine Schönheiten, die jetzt schwatzend und raschelnherantraten. Das Haus war entsetzt. So hässliche Gestalten hatte esnoch nie gesehen. Es war ein Waldschrat mit seiner Frau. Sie war keineHexe, nein, sie war noch scheußlicher!

LangeZotteln hingen von ihrem Kopf herab, die Haut hing schlotternd undfaltig um ihr Gesicht. Wie wandelnde, vertrocknete Stämme, die vonSpinnweben überzogen und von riesigen Beulen befallen sind, sahen beideaus.

DieFarben der Lumpen, die sie um sich geschlungen trugen, waren nicht zuunterscheiden. Riesige Füße lugten unter den Lumpen hervor, alles grauvor Schmutz und Staub.

 

 

 

 

Nunhörte das Häuschen ein schnarrende Stimme sagen: "Sieh mal, was für einschönes Häuschen! Wie fein es herausgeputzt ist. Und es steht ganzallein hier auf der Wiese mitten in der Sonne. Was für ein lieblicherPlatz! Hier ist es gut zu wohnen, hier können wir uns ungestörteinrichten, hi, hi, hi!"

 

 

Eswar die Waldschratfrau, die so gesprochen hatte. Der Waldschratmannsagte gar nichts, überhaupt sah er eher kummervoll als bösartig aus,und ein bisschen dumm.

 

Nichtskonnte das Häuschen dagegen tun, dass die Alte jetzt die Tür öffnete,ihr schmutziges Gelump im Raum verteilte und überall herumschnüffelte."Komm nur rein, Alter," knarrte es von innen. "Hier lässt sich´swohnen!" Ein unangenehmer Geruch breitete sich aus.

Undso geschah es, dass das kleine, fröhliche Waldhaus Gefangener desWaldscharatpaares wurde. Natürlich war es der Gnom, der die beidenherbeigeholt hatte. Von ganz weit her waren sie gekommen.

Diebeiden richteten sich ein. Kein Tier traute sich mehr in die Nähe. Allefürchteten die giftigen, bösen Sprüche der Waldschratfrau. Außerdemstank es in der ganzen Umgebung entsetzlich. Der Waldschratmann redetewenig. Er tat, was seine Frau ihm befahl, holte Holz und Kräuterherbei.

DemHaus war jämmerlich zumute. Es war wie gelähmt, wusste nicht, was estun sollte. Auch die Birke und der Buchenbaum schauten ab und zumitfühlend herüber, konnten aber nicht helfen. Die Meise zog um. Zudieser Gesellschaft wollte sie nicht gehören.

Tagsüberging das feine Paar glücklicherweise oft in den Wald. Die Sonne konntensie nämlich nicht gut ertragen! Erst am Abend kamen sie wieder mitallerlei Unrat, den sie gesammelt hatten. Dann übernachteten sie imHaus, und am nächsten Morgen verschwanden sie wieder im Wald.

Dauerndredete die Waldschratfrau so hässlich: "Ha, in der Sonne faulenzen,Vergnügen suchen - ha, jetzt siehst du, was du davon hast, hä, hä! Ja,ja, Übermut tut selten gut!"

Biszum alten Baum drang das durchdringende Geschrei der Waldschratfrau.Nein, so abstoßend hatte er sich die beiden nicht vorgestellt und erbekam Mitleid mit dem Häuschen. Außerdem - hatte er nicht selbst oftähnlich geredet? Seine eigenen Ansichten hörte er hier, klar undungeschminkt. Aber mit diesen abscheulichen Waldschraten wollte ernichts gemeinsam haben.

Ja,darüber dachte der Baum plötzlich nach. Ganz unfreundlich behandelte erden Hund, der sich hämisch über das Unglück des Häuschens freute.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Endlich waren die Mädchen wieder da!

 

 

"Wirhatten die Windpocken, alle drei. Aischa hat angefangen!" sagte Luciemit einem vorwurfsvollen Seitenblick auf ihre Freundin. Aischa knufftesie als Antwort, schließlich konnte sie doch nichts dafür. "Plötzlichwar sie gesprenkelt wie ein Perlhuhn", kicherte Lucie. Sie tat so, alssei diese Krankheit nur eine lästige Bagatelle gewesen, dabei sah sieselbst ganz schön blass und schmal aus.

 

Endlichkonnte sich das Häuschen alle Sorgen von der Seele reden. "Es tut unssehr leid, dass wir so lange nicht da waren", flüsterte Aischaerschrocken. "Was können wir nur unternehmen?" fragte Elisa. Auf keinenFall aber wollte sie den Waldschraten begegnen.

Niedergeschlagenmeinte das Häuschen: "Wäre ich bloß niemals weggegangen." Da antworteteLucie: "Stell ´dir mal vor, du hättest unsere Feste nicht erlebt, dustündest immer noch beim Baum am alten Ort, du würdest keine Freundehaben und uns nicht kennen. Würde es dir wirklich so viel besser gehen?"

Dazeigte das Häuschen plötzlich ein Lächeln. Es straffte sich underklärte: "Du hast recht. Ich bin müde und erschöpft. Nein, um nichtsin der Welt will ich wieder zurück. Es stimmt! Ich freue mich sehr,dass ihr Lieben wieder da seid. Bestimmt finden wir zusammen einenAusweg!"

Indiesem Moment hörten sie ein silberhelles Lachen ganz in der Nähe. DieBirke war es, sie sagte: "Ich hörte euch zu und weiß vielleicht Rat. Esgibt einen liebevollen Magier, der wohnt allerdings weit von hier. EureSchutzengel könnten ihm Bescheid sagen, dass wir seine Hilfe brauchen.Er hilft vielen, die in Not geraten sind."

DieGelegenheit schien günstig, denn die Waldschrate würden noch lang imWald bleiben. So kam es, dass die Schutzengel gebeten wurden, denliebevollen Zaubermagier zu holen. Alles geschah in Sekundenschnelle!

Kaumhatten die Mädchen ihre Bitte ausgesprochen, da rauschte es im Wald,ein seltsamer Ton war zu hören und - da stand er auch schon vor ihnen.Aischa klatschte begeistert Beifall! Der Magier sah recht klein aus, ertrug einen langen, dunklen Mantel, hatte einen Zauberstab in der Handund einen langen, spitzen Zauberhut auf. Er sah genauso aus wie derZauberer aus ihrem Märchenbuch. Ein sonderbarer Geselle saß auf seinerSchulter, es war ein Papageienhuhn.

Derliebevolle Zaubermagier schien verzweifelt etwas zu suchen. Er schautehier hinein und auch dort und auch in der Innentasche seines Mantels.Er suchte seine Brille. Da er ein wenig zerstreut war, weil er so vielzu tun hatte, verlegte er sie ständig. So konnte es sein, dass er imSommer Lust bekam, lauter weiße Blümchen über die Wiesen zu zaubern.Aber da hatte er wieder seine Brille verlegt, sah die Aufschrift nichtrichtig von dem Topf, in dem er die Essenz der Wunderblümchenaufbewahrte. Er griff daneben zu den Schneeflocken - und plötzlichschneite es im Hochsommer, und die Menschen und Tiere wunderten sich.

DasPapageienhuhn auf seiner Schulter sah kunterbunt aus. Eine Feder lila,eine andere knallrot, dann kam eine gelbe, eine grüne, einedunkelblaue, eine hellblaue. Ob der gütige Magier hier wohl auch einmaldie Essenztöpfe verwechselt hatte? Es war dick wie ein Huhn und besaßeinen knallroten dicken Papageienschnabel und kreisrunde kluge Augen.

 

 

 

 

Jetzt krächzte es: "Du strotzt, protzt, trotzt, motzt und klotzt! Wiege, wage, woge, Welle, Wolle, walle auf!"

 

DieMädchen staunten. Der Magier schien diese Sprache gewöhnt zu sein. Ersuchte immer noch seine Brille, einmal in der rechten Tasche, danninnen im Mantel, dann in der linken Hosentasche. Endlich fand er sie imÄrmelaufschlag. Dann erinnerte er sich, dass er ein neuesZauberkunststück ausprobieren wollte.

"Elle,Kelle, Felle, Schnelle", sagte das Papageienhuhn. "Was das wohlbedeutet?" murmelte Elisa. "Das sind bestimmt Zaubersprüche", flüsterteAischa. "Der spinnt ja, der Papagei!" bekräftigte Lucie. "Tueich nicht!" antwortete das Papageienhuhn, das Lotti hieß. "Mir macht´seben Spaß, ein bisschen in eurer Sprache zu reden. Wende, Ende, Sende,Rinde, Winde, Binde." "Na, ja", sagte Lucie und tippte sich vielsagendan die Stirn. "Stirn, Hirn, Zwirn", kicherte Aischa.

"Bistdu sicher, dass die uns helfen können?" fragte Elisa flüstern dieBirke. "Er hat einen guten Ruf", raunte leise die Birke zurück, schienaber auch etwas zu zweifeln.

Jetzt begann das Haus zu sprechen: "Vielen Danke, dass du gekommen bist, lieber Magier. Ich möchte dir erklären..."

"Binim Bilde, bin im Bilde", unterbrach er. "Kenne die Waldschrate, siehaben schon einiges Unheil angerichtet. Werde sie bannen!"

Dabeiführ er mit deinen Armen durch die Luft und schwang den Zauberstab,dass lauter kleine Funken aus der Spitze sprühten. Die Mädchenstrahlten! Auch dem Magier merkte man an, dass er es genoss, einmal eingroßes Publikum zu haben. Oh, ja, er zeigte gern seine Künste. Er warein wenig eitel.

Plötzlichschloss der liebevolle Zaubermagier seine Augen, hob die Arme wie einDirigent, und - da war das ganze Häuschen dunkelblau und hatte weißeStreifen. Das war ihm sehr peinlich. Alle lachten, und die Kinderverloren alle Scheu vor dem gütigen Magier. Blitz - da hatte das Hausseine alten Farben wieder angenommen und grinste erleichtert.

 

 

 

 

 

Eskrachte im Wald! Sofort hielten alle mucksmäuschenstill den Atem an.Die Mädchen sahen ganz blass aus und versteckten sich hinterm Haus.Deutlich hörten sie ein Prasseln und lautes Rascheln. Die Waldschratenahmen sich gar nicht in Acht. Langsam stapften sie näher.

 

 

 

Lucieals die Mutigste wagte sich zuerst um die Ecke. Sie hatte allerdingsElisa fest an der Hand gepackt und zog sie hinter sich her. Aischawollte nicht allein zurück bleiben. Zaghaft stellten sie sich vor dieWaldschrate hin, die heftig erschraken.

 

 

Sofortschimpfte die Waldschratfrau gehässig: "Sieh mal an, was für dreiFaulpelze! Haben nichts zu tun, als im Wald herumzuschleichen. Na, daswerden wir euch schon Austreiben. Das Haus gehört jetzt uns!Verschwindet nur und lernt lieber für die Schule!"

Blitz - da stand der Magier vor ihnen. Vor Entsetzen wurden sie ganz grau, denn gegen ihn waren sie machtlos!

"Verwandlesie in ein Wildschwein!" rief Lucie wütend. Doch das tat der Magiernicht. Er hob die Arme, schwang den Zauberstab, schloss die Augen und -Blitz - da waren sie verschwunden!

"Diekommen nicht wieder", lachte er zufrieden. "Wo sind sie? Wo hast du siehingezaubert? Was ist mit ihnen geschehen?" Alle drei riefendurcheinander. Aber der Magier schwieg und legte den Zeigefinger aufden Mund. Es blieb ein Geheimnis. Doch dem Häuschen war es egal, esschnaufte sehr glücklich vor sich hin.

Ja,so ging dieser aufregende und spannende Tag zu Ende. Wie es weitergingmit dem liebevollen Zaubermagier, dem Häuschen und dem alten Baum, daserfährst du, liebes Bücherwürmchen, in er nächsten Geschichte.
 
 
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